Analyse zur Q-Cells Aktie
Am 25.03.10 veröffentlicht von Durchhalter
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Der Q-Cells Geschäftsbericht 2009 hätte statt AUFBRUCH lieber als ABBRUCH betitelt werden sollen

, denn anders ist die Entwicklungen aktuell nicht zu interpretieren:

Umsatz -36% zum Vorjahr

Verlust 1,3 Mrd. € (2008: 190 Mio € Gewinn)

Aktienkurs: 7,50 € (Höchstkurs 2007: 99 €)

Nach der Volks-(T)-Aktie, EMTV, HRE und Conergy ein weiteres Kapitel im Buch "Die größten Aktien-Flops in Deutschland". Wie man meiner Portfolio-Entwicklung unschwer entnehmen kann, bin auch ich einer der Leidtragenden.

Dabei waren die Argumente, Anfang 2009 in Q-Cells zu investieren, durchaus überzeugend:

* Marktführende Position in der Photovoltaik-Branche, der hervorragende Wachstumsaussichten nachgesagt werden
* Akzeptable Gewinnsituation in 2008
* Durchwegs solide Bilanz, v.a. im Hinblick auf das Eigenkapital
* Kurse hatten bereits massiv nachgegeben (über 75%)

Anfangs sah es dann auch so aus, als könnte Q-Cells die Infineon-Aktie der Renewable Energy Branche werden. Der Rest der Story ist bekannt.

Dass der Solarmodul-Preisverfall vor allem auf das Bitterfelder Vorzeigeunternehmen durchschlagen würde, hatte man als Nicht-Insider schwerlich vorhersehen können. First Solar und Solarworld haben das um Welten besser weggesteckt. Auch das sich solch eklatante Abschreibungsleichen in der Bilanz verstecken (Verlust 1,3 Mrd. bei nur 0,8 Mrd. Umsatz), hat mich schockiert.

Folgerichtig kann man den Rauswurf von CEO Milner nur gutheißen. Immerhin kam bei Conergy nach dem Vorstandswechsel auch bedeutend mehr Ruhe in das Unternehmen.

Wieso also die Aktie halten?

=== 1 === Positiv zu werten sind Aussagen in der Bilanzpresse-Konferenz, dass der Umsatz in 2010 wieder auf 1 - 1,2 Mrd. steigen soll und man derzeit "ausverkauf" ist. Die Entscheidung, eigene kristalline Solarmodule zu vermarkten, lässt sich zwar in ihrer Auswirkung noch nicht absehen, aber wenigstens wird gehandelt.

=== 2 === Der neue Chef gilt...