Durch den Kurssturz innerhalb der vergangenen vier Jahre hat E.on rund 70 Milliarden Euro an Börsenwert verloren. Anleger sind derzeit nicht einmal bereit, das in der Bilanz ausgewiesene Eigenkapital (Vermögen abzüglich der Schulden) in Höhe von 43 Milliarden Euro zu bezahlen. Das ist üblicherweise nur dann gerechtfertigt, wenn ein Unternehmen dauerhaft Verluste erleidet und Substanz vernichtet wird. Trotz aller Schwierigkeiten kann bei E.on davon aber nicht die Rede sein. Der Energieversorger wird in Zukunft vielmehr wieder nachhaltig Gewinne erwirtschaften. Analysten rechnen schon für 2012 mit einem bereinigten Gewinn von 2,3 Milliarden Euro und einem Anstieg auf 3,2 Milliarden im laufenden Jahr. In den Folgejahren soll der Profit jährlich um rund zehn Prozent wachsen.


Aber wie soll der Umschwung erfolgen?

Ein striktes Sparprogramm und ein massiver Konzernumbau mit Fokus auf das Auslandsgeschäft sollen den Energieriesen nach dem beschlossenen vorzeitigen Atomausstieg wieder auf die Erfolgsspur führen. Im Fokus steht vor allem der Ausbau der regenerativen Energien. Was wenige Anleger wissen: In diesem Bereich übernimmt E.on schon jetzt eine Vorreiterrolle. 2011 ist der Konzern von einer Jury aus internationalen Energieexperten in NewYork zum ''Grünen Stromerzeuger des Jahres'' ausgezeichnet worden - so etwas wie der ''Oscar'' für Energieunternehmen. Und mit der grünen Energie lässt sich - wider Erwarten - gutes Geld verdiehnen. Beleg: Die Ökostromtochter Climate & Renewables erzielte nach den ersten neun Monaten 2011 einen Gewinn vor Zinsen und Steuern von 1,1 Milliarden Euro. Das Ergebnis übertraf sogar das der Atom- und Kohlesparte.
In den vergangenen vier Jahren sind bereits rund sieben Milliarden Euro in den Ausbau der Erneuerbaren Energien geflossen, in Deutschland vor allem in Offshore-Windparks. In den kommenden fünf Jahren will das Unternehmen noch einmal die gleiche Summe für die Energiewende in die Hand nehmen....