Analyse zur Linked In Aktie
Am 30.04.12 veröffentlicht von AktienChrissy
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LinkedIn - die Spannung steigt – Q1 Ergebnis – Short Sell

LinkedIn ist ein soziales Netzwerk, das vor allem auf Geschäftskontakte ausgerichtet ist. In Deutschland heißt der Hauptwettbewerber Xing, aber international wird wohl eher Google und Facebook auf deren Radarschirm auftauchen. Mit 150 Mio Mitgliedern ist man die größte Platform in diesem Marktsegment.

Geld wird mit Premium-Accountsverdient, wobei LinkedIn m.W. im Gegensatz zu Xing mehr Leistungen kostenlos zur Verfügung stellt. Außerdem kommen Erlöse aus Jobvermittlung und Werbung zum tragen.

Die Kursentwicklung seit dem Börsengang war von Höhen und Tiefen geprägt. Nach der Ausgabe um 68€ folgten zwei dips bis fast auf unter 40€, die letzten drei Monate verliefen allerdings sehr positiv – der Kurs legte von um die 50€ auf über 80€ zu. Hier hatte ich mit meinem Short Investment daneben gelegen, habe heute aber nochmal nachgelegt, da ich nach wie vor von einer deutlichen Überbewertung ausgehe.

Mein Denkansatz ist dabei folgender: LinkedIn ist momentan mit 9 Mrd Euro bewertet. Das entspricht dem Doppelten von Expedia und dem 30-fachen von Xing. Ebay und Baidu, zwei Schwergewichte einer ganz anderen Gewichtsklasse, sind gerade mal drei bis viermal teurer. In diese Bewertung sind m.E. zu viel Vorschusslorbeeren eingepreist:

Nimmt man den letzten Quartalsumsatz von 167 Mio $ mal vier unter der Annahme, dass deren Geschäftsmodell weitestgehend frei von Saisonalen Effekten ist, dann kommt man auf einen Jahresumsatz von 668 Mio $ oder 514 Mio Euro. Setzt man dann eine Gewinnmarge von 25% an (Google, Ebay) und erachtet ein KGV von 15 als faire Bewertung, dann landet man bei einem Firmenwert von 1926 Mio Euro. Um also die 9 Mrd zu rechtfertigen, muss der Umsatz fast verfünffacht werden.

Dies ist meines Erachtens unrealistisch, da Google und Facebook hierbei nicht tatenlos zusehen würden. Verdoppelung ja, Verfünffachung nein. Außerdem ist das LinkedIn Modell technologisch sehr leicht zu kopieren. Google, Facebook...