Analyse zur Rocket Internet Aktie
Am 07.12.14 veröffentlicht von homooeconomicus
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Black Box mit durchwachsenen Zahlen

Die Quellenangaben immer in Klammern im Text als Zahl.


1. Über das Unternehmen

Rocket Internet ist eine Startup-Schmiede oder um ein anderes Wort zu gebrauchen, ein Internet-Inkubator. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, Start-Ups im Internet groß zu machen. Das ganze Unternehmen scheint mir zweischneidig.
Pro: es ist klar erkennbar, dass das Internet DER Supertrend der Gegenwart ist, der sich absehbar immer noch ausweiten wird. Unternehmen wie Google, Facebook und Amazon sind längst Großkonzerne von hohem Wert geworden, das Internet ist im Alltag und Arbeitsleben längst unverzichtbar.
Kontra: Das Unternehmen gleicht wegen seiner Heterogenität einer Black Box - man weiß nicht so recht, was GENAU in dem Unternehmen vorgeht wegen der Vielzahl an Beteiligungen.

Rocket Internet brachte zum Beispiel Zalando, Groupon, Westwing und eDarling hervor (1). Groupon zum Beispiel hat noch nie Gewinne gemacht, dafür wachsen die Umsätze unentwegt (2). Auch der Online-Händler Zalando ein weiterer Ableger von Rocket Internet machte von 2010 bis 2013 ausschließlich Verluste.

Es besteht also die unangenehme Möglichkeit, dass das Unternehmen einfach an die Börse ging um viel Geld einzusammeln, dass in einem bunten Feuerwerk überwiegend lebensuntauglicher Unternehmen verbrannt wird. Auch wenn es für ein abschließendes Urteil zu früh ist, muss man dies Szenario als theoretische Möglichkeit im Hinterkopf behalten.

Dabei ist der Kritikpunkt für mich nicht das Geschäftsfeld Internet an sich, oder Geld in risikobehaftete aber chancenreiche Geschäftsmodelle zu stecken, sondern, dass es so viele verschiedene Subunternehmen sind, dass man die Erfolgsaussichten Von Rocket Internet als Ganzes kaum einschätzen kann. Organischer scheint es, wenn ein Startup zunächst eine Kernkompetenz ausbaut – die Suchmaschine bei Google, das Freundschaftsnetz bei Facebook z.B. - um sich dann neue Geschäftsfelder nach...