Analyse zur Heidelberger Druck. Aktie
Am 08.07.17 veröffentlicht von armericanoo
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Ergeiziges Ziel - Heidelberger Druck gedenkt das "Amazon" der Druckwelt zu werden

Der Chef des im S-Dax notierten Maschinenbauers Heidelberger Druckmaschinen Rainer Hundsdörfer greift endlich durch, will mit dem "Schlendrian" in seinem Laden so richtig aufräumen, um ihn so besser für die Zukunft aufzustellen.

Vornehmlich schwebt ihm dabei vor, die Digitalsparte des Unternehmens zu stärken, denn im Zuge der Finanzkrise vor etwa einer Dekade waren etliche Druckereien dem "Pleitegeier" aufgesessen. Doch auch davon einmal ganz abgesehen hat sich das Marktsegment in den vergangenen 20 - 30 Jahren massiv gewandelt durch den unaufhaltsamen Vormarsch des Internets sowie der damit einhergegangenen digitalen Revolution, wodurch sich praktisch sämtliche Branchen einer berufsspezifischen Neuorientierung ausgesetzt sahen.

Um der Modifizierung des Marktes auch künftig Rechnung tragen zu können, unterzieht Hundsdörfer das Unternehmen einem strategischen Umbau, in dem er den Fokus fortan verstärkt auf den Dienstleistungssektor richtet. Zudem setzt der Konzern neuerdings auch auf das „alles aus einer Hand“-Prinzip: Nicht nur die Druckmaschinen und deren Wartung können künftig über Heidelberger bezogen werden, sondern ebenso Zubehör wie Farben und Software. Somit gedenkt man das eigene Leistungsspektrum und Produktportfolio entsprechend auszubauen.

Drum ist es wohl auch kaum verwunderlich, dass für dieses ergeizige Ziel auch strategische Zukäufe geplant sind. Schon zum 1. Juli konnte sich Heidelberger den Geschäftsbereich Lacke und Drucksaal-Chemikalien von Fujifilm "einverleiben". Überdies holte man sich ja bereits Anfang Juni mit dem Bamberger Unternehmen Docufy auch einen Softwarespezialisten ins Haus. Und das dürfte erst der Beginn sein von weiteren strategischen Zukäufen - auch wenn aus Firmenkreisen dazu noch keine konkrete Stellungnahme kolportiert wurde.

Allein die beiden genannten Übernahmen kosteten Heidelberger Druck fast 20 Millionen Euro. Doch Investitionen in die...