Analyse zur Wirecard Aktie
Am 28.01.18 veröffentlicht von OktiEdda
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Erneut im Kreuzfeuer

Das muss wirklich schmerzen, finanziell natürlich. Bei einigen Hedgefonds stand Wirecard schon seit vielen vielen Monaten auf der shortliste, und nicht jeder hatte die Ausstiegsmöglichkeit bei Kursen knapp über 30€ genutzt. Die Gier schrieh nach mehr. Das jetzt bei Kursen über 110€ zu liquidieren oder weitere Risiken mitzunehmen, beides versaut die Bilanz. Aber da gab es doch ein probaten Mittel: Gerüchte streuen. Und einmal mehr fällt der Markt darauf rein: ein dubioser "Report" wird veröffentlicht, Aktie stürzt ab. 15% an einem Tag. Alles schon mal dagewesen und jedes Mal hat sich ein beherztes Zugreifen einige Zeit später dicke gelohnt - denn das Geschäft brummt ja.

Medien und Panikfrösche tragen ihren Teil dazu bei. So titelt z.B. Euro am Sonntag: "Der intransparente Zahlungsabwickler bleibt Ziel rätselhafter Vorwürfe. Staatsanwaltschaft ermittelt, Unternehmen prüft rechtliche Schritte."

Ja die Staatanwalschaft ermittelt, alledings gegen Spekulanten, die hier dubiose Gerüchte streuen. Das kann man dem Titel zwar auch entnehmen, aber nur wenn man den Artikel darunter auch gelesen hat. Solche Prüfungen gab es übrigens auch vor zwei Jahren schon, sie verliefen aber im Sand (und der Aktienkus verdreifachte sich nach dem induzierten Einbruch).
Zunächstmal rennen einige der Anleger wie die Hasen - Aktie fällt. Oh Gott, oh Gott, da wird ja schon irgendwas im Busch sein. Schnell verkaufen. So sind die Umsätze mit zum Teil weit über 100 Mio an einem Tag extrem hoch. Auf der anderen Seite scheint aber auch immer jemand zuzugreifen, wenn die Aktie entsprechend billiger wird.

Offensichtlich wurde der Kursrückgang auch dazu genutzt die letzten shortpositionen aufzuräumen, nach http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2018-01/42863098-leerverkaeufer-alarm-der-tecdax-gesamtstand-wirecard-adva-und-nordex-sowie-medigene-mit-den-groessten-veraenderungen-490.htm beträgt der Bestand jetzt nur noch ca. 0,5%. Das...