Analyse zur Heidelberger Druck. Aktie
Am 29.09.10 veröffentlicht von Mannheim-Boys
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Kauf nach Kapitalerhöhungen?

Die Heidelberger Druckmaschinen AG ist ein gutes Beispiel für klassisches Scheitern in der Finanzkrise.
Konjunkturabhängige Geschäfte à la Maschinenbau aus Heidelberg gingen in Folge der Subprime-Krise seit 2007 zu Dutzenden unter. Automobilhersteller drosselten ihre Produktion, zahlreiche Zulieferbetriebe mussten ihre Pforten schließen.
Die Heidelberger Druckmaschinen AG hat es als einer der wenigen Anbieter am Markt geschafft mit straffen Ausgabenkürzungen zu überleben.
Gerade mit noch nicht den rosigsten Zahlen versuchen die Heidelberger nun über eine Kapitalerhöhung ihr marodes Geschäft von neuem an zuschieben.
“Mit der erfolgreichen Kapitalerhöhung haben wir eine solide Basis für nachhaltiges profitables Wachstum geschaffen”, sagte da der Vorstandsvorsitzende Bernhard Schreier. Finanzchef Dirk Kaliebe äußert sich: “Wir werden unsere Verschuldung jetzt deutlich reduzieren und unsere Finanzierungsstruktur damit langfristig stärken”.

Ob diese Art der Finanzierung aber wirklich langfristig das Unternehmen stärkt, bleibt fraglich. Die unter hohem Druck stehende Druckbranche kürzt bei Printmedien an Auflage und Personal (siehe hier: http://www.schiebener.net/wordpress/?p=8988 oder auch hier: http://www.20min.ch/finance/news/story/29052303).
Auch Druckereien, die sich auf Kleinst- und Spezialdrucke eingestellt haben, die aber dennoch Offset drucken, blicken nicht gerade einer rosigen Zukunft entgegen.

Hier wäre doch die Frage angebracht: Muss nicht noch mehr im operativen Geschäft optimiert werden um das Unternehmen auf einen Kurs gen Aufschwung zu bringen?

Kurzfristig ist diese Aktie sicherlich ein Geldbringer für wenige Tage. Da sich die Talfahrt der Heidelberger Druckmaschinen AG jedoch weiter fortsetzen könnte, ist hier langfristig mit Verlusten für Investoren zu rechnen.