Analyse zur Bayer Aktie
Am 30.07.19 veröffentlicht von OktiEdda
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Jetzt auch noch schlechte Quartalszahlen...

Die Bayer-Aktie würde ich im Moment nicht mit der Kneifzange anfassen - es sei denn im short-Depot. Aus meiner Sicht übertreffen die Risiken die Gewinnaussichten um ein Vielfaches.

- der dickste Brocken ist und bleibt die Monsanto-Übernahme. Abseits aller moralischer Aspekte (in einen solchen Konzern wollte ich sowieso nicht investieren) hat man sich da mehr als nur ein Kuckucksei in's Nest geholt. Die Prozesslawine ist noch längst nicht ausgestanden. Wenn einmal eine Schadensersatzzahlung reduziert wird, ist das noch lange kein Grund zum Jubeln, wie es die Börse die letzten Wochen getan hat. Da kommt noch mehr nach. Viel mehr. 18.000 Klagen stehen allein für Glyphosat im Raum. Und das war nicht das einzige dreckige Geschäft, das Monsanto getätigt hat.
- aber auch andere Übernahmen bergen gewaltige Risiken. So hat man wohl z.B. viele Jahre lang, bei Iberogast das Risiko einer leberschädigenden Nebenwirkung wider besseres Wissen verschwiegen.(siehe z.B. https://markteinblicke.de/137878/2019/07/bayer-wieder-eine-hiobsbotschaft-so-geht-es-fuer-die-aktie-jetzt-weiter/)
- wie zuletzt bei der BASF läuft der Agrochemiebereich alles andere als rund.

Ja, es gibt auch positive Anzeichen
+ immerhin hat man einen doch erheblichen Gewinn in Q2 eingefahren
+ insbesondere das Pharmageschäft brummt

Allerdings legt man bei den Prognosen für das Gesamtjahr schon den Rückwärtsgang ein.

Insgesamt lassen die Zahlen sehr viel Spielraum für Interpretationen. Da ist von einem Rückgang des Konzernergebnis von ca. 50% die Rede. Das bereinigte Ergebnis soll gleichzeitig um über 5% gestiegen sein. Offensichtlich waren da etliche Währungs"absicherungen" daneben gegangen.

"Die Nettofinanzverschuldung erhöhte sich zum 30. Juni im Vergleich zum 31. März 2019 um 5,6 Prozent auf 38,808 Milliarden Euro, im Wesentlichen durch die Dividendenausschüttung."
OK. Klingt für mich jetzt auch...