Hinter den Kulissen wird gespannt gewartet, wie Frau Lagarde als EZB Vorsitzende die Inflationsziele neu definiert. Besonders auffällig dabei, wie ungewöhnlich ruhig und zurückhaltend die verschiedenen EZB Mitglieder trotz des Jahreswechsels sind.
Normalerweise ist der Jahreswechsel ja eine Zeit, in der Prognosen, Statistiken, Absichtserklärungen und Selbstlob täglich verbreitet werden, denn Wirtschaft ist zum erheblichen Teil Psychologie und der Anfang eines neuen Jahres - und dann auch noch eines neuen runden Jahres - ist für Psychologie besonders empfänglich.
Aber dieses Jahr ist es anders. "Still ruht der See" könnte man meinen.
Wer jedoch weiter analysiert, beobachtet und die Bruchstücke zusammenfügt, erkennt, dass gravierende Änderungen vorbereitet werden. Eine ist ja schon zaghaft von der Presse aufgenommen worden, nämlich, Multi-Milliarden von der EZB neu geschaffene EURO den Staaten direkt zur Verfügung zu stellen, um Klimawandel und Umweltschutz weiter auszubauen.
Eine zweite, noch wichtigere Änderung scheint das Inflationsziel zu betreffen, welches bisher als Maximalziel 2% hat und in Zukunft flexibel behandelt werden könnte.
Flexibel bedeutet dabei, dass die fehlende Inflation für Jahre mit einer Inflation von unter 2% zusammengefasst werden und damit ein jeweiliges besonderes Geldmengenwachstum ermöglicht wird. Quasi eine Gelderuption mit einmaliger Inflationseruption. Ob das überhaupt funktioniert, ob es überhaupt möglich ist, die Inflation gezielt zu steuern, sei dahingestellt.
Die Deutsche Bank mit ihrem einmalig hohem Derivatevolumen könnte davon wegen des hohen Hebels extrem profitieren, was ja schon im leichten Kursanstieg von etwa +20% die letzten Wochen erkennbar ist. Siehe Chart Deutsche Bank