Die Carnival Corporation wurde 1972 gegründet und ist mit 104 Schiffen (von ca. 300 weltweit) der größte Kreuzfahrt-Betreiber auf der Erde (bzw. im Wasser) - umsatzmäßig mit 18 Mrd. US$ doppelt so hoch wie die Nummer 2 Royal Caribbean. Zu ihr gehören neben Carnival und Princess Cruises auch Costa und Aida Cruises.

Die Corona Krise hat das Kreuzfahrt-Unternehmen hart getroffen. Die Diamond Princess war das erste Schiff, auf dem ein weltweit medial beachteter Fall auftrat (am 5. Feb wurde es in Japan unter Quarantäne gestellt). Nun hat das Unternehmen den Betrieb vorübergehend eingestellt (Aida bis Anfang April, Princess bis Mitte Mai). Kein Wunder: Wer will schon auf einem Kreuzfahrt-Dampfer sein, wenn es unter den Mitreisenden Infizierte gibt.

An dem Aktienkurs hat dies schon jetzt enorme Spuren hinterlassen. 2018 noch mit knapp 60 Euro gehandelt, war schon vor der Krise ein Rückgang auf ein Niveau von 40 Euro zu verzeichnen. Am letzten Freitag war der Schlusskurs bei Tradegate 16,14 Euro - also ein Rückgang von über 60% innerhalb von drei Monaten, das meiste natürlich in den letzten 2 Wochen. Damit ist Carnival mit nur noch knapp 12 Mrd. Euro bewertet, obwohl man in den letzten vier Jahren konstant Gewinne im Korridor 2,5 bis 3 Mrd. Euro eingefahren hat. Aus dieser Sicht müsste die Bewertung mit einem KGV von 15 bei 45 Mrd. Euro liegen und ein Kurs von um die 60 würde gerechtfertigt erscheinen. Soviel zur Theorie.

Der Jahresbericht führt 249.000 Passagiere für 2019 an und es darf bezweifelt werden, dass es in 2020 genauso viele werden. Zwar wird sich das Unternehmen was die Buchungen und Stornierungen angeht nicht in die Karten schauen lassen, aber hier darf eine längerfristige Delle ihm Geschäft als plausibel angesehen werden. Ein tieferer Blick in die Geschäftszahlen (Annual Report 2019) offenbart auf den ersten Blick schreckliches - den 20.8 Mrd. US$ Umsatz stehen folgende Kosten gegenüber:

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