Analyse zur Uber Aktie
Am 24.08.20 veröffentlicht von Peb
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Uber: Brems- oder Gaspedal?

Gegründet wurde der momentan weltgrößte Fahrdienst-Vermittler 2009 in San Francisco - ursprünglich als Limousinenservice. Vor dem Börsengang im Mai 2019 waren u.a. Goldman Sachs und Google Geldgeber und das Unternehmen war bereits 2015 mit 50 Mrd. US$ bewertet (mit Phantasie wohl auch nahe 100 Mrd. wie kolportiert wurde). Die ersten Börsennotierungen lagen um die 37 Euro (aktuell: 26 Euro) und die Bewertung damals ca. 65 Mrd. US$, heute bei 45 Mrd. Euro.

Uber ist seit jeher für große Verluste bekannt. Zwar konnte man 2018 einen Gewinn von knapp 1 Mrd Euro erzielen, im Jahr zuvor waren es aber 4 Mrd. und im Jahr danach (2019) 8,5 Mrd Euro Miese. Der Umsatz hat sich in den letzten Jahren aber durchaus dynamisch entwickelt - von 8 Mrd. in 2017 auf 14 Mrd. in 2019. Im Q1 war man ebenfalls noch 10% höher als im Vorjahr, in Q2 dann aber Corona-bedingt dann aber 30% Umsatzverlust.

In über 900 Metropolen hat betreibt Uber sein Geschäft und hat 110 mio monthly active users. Konkurrenten sind Lyft sowie DiDi aus China - und wohl unisono die gesamte Taxibranche weltweit.
Seit August 2017 wird Uber von Dara Khosrowshahi geleitet, dem vorher langjährigen Expedia-Chef. Dieser löste das Enfant Terrible und Gründer Travis Kalanick ab, nachdem es mehrfach zu negativen Presseberichterstattungen gekommen war. Aktuell wurde die Mitarbeiteranzahl stark zurückgestutzt, bereits in 2019 wurde über 800 Marketing- und Entwicklerstellen gestrichen und im Mai diesen Jahres gingen die Zahlen in die hohen Tausenderwerte.

Was soll man nun von dieser Aktie halten, die noch vor dem Börsengang das wohl am meisten hochgejazzte Unternehmen in den 2010er Jahren war?

Zu allererst ist da wohl die kontinuierliche Auseinandersetzungen mit Gesetzgebern, Taxiverbänden als auch Uber-Fahrervereinigungen anzuführen. Zwar hat man sich wohl mittlerweile etwas arrangiert, von business-as-usual würde ich hier aber noch nicht sprechen.