Bayer vor der Monsanto-Übernahme

Der Covestro-Ausstieg hat die Bayer-Bilanz gerettet. Doch die Monsanto-Übernahme wird Bayer mehr kosten als erwartet. Der Deal bleibt ein Kraftakt.
Bayer-Chef Werner Baumann hätte die Aktionäre auf der Hauptversammlung liebend gerne mit frischen Neuigkeiten begrüßt. Doch auch 18 Monate nach der Übernahmevereinbarung mit Monsanto liegen noch nicht alle Kartellfreigaben vor. Vor allem die des US-Justizministeriums steht noch aus. Sie dürfte in den kommenden Tage erfolgen – mit Problemen wird dabei nicht mehr gerechnet.

Die Öffentlichkeit muss also weiter darauf warten, welche neuen Ziele sich Bayer nach der Übernahme setzt und ob die angestrebten Synergieeffekte mit Monsanto überhaupt noch erreicht werden können.

Denn Bayer muss im Zuge der Kartellverfahren deutlich mehr Geschäft abgeben als erwartet. „Nach all den Zugeständnissen stellt sich die Frage, wie sinnvoll der Deal mit Monsanto noch ist“, sagt Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz. Er geht davon aus, dass Bayer die Synergieziele senken muss.