Analyse zur Gazprom Aktie
Am 03.03.14 veröffentlicht von homooeconomicus
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Angst vor einer Eskalation

Die Situation in der Ukraine

Die Aktie von Gazprom sackte heute an einem Tag um 9,42 % ab (1). Dies ist ohne Zweifel den politischen Turbulenzen um die Ukraine geschuldet. Nach monatelangen Protesten durch Oppositionsgruppen in Kiev war der ukrainische Präsident Janukowytsch de facto abgesetzt worden und es wurden Neuwahlen beschlossen.

Das Machtvakuum in der revolutionären Ukraine wurde von Seperatisten tartarischer und russischer Herkunft genutzt und die Krimhalbinsel ist weitgehend unter der Kontrolle uniformierter Einheiten ohne Abzeichen, mutmaßlich russischer Einheiten (2). Russland hat auch gepanzerte Fahrzeuge an der Grenze zur Ukraine zusammengezogen während die Ukraine ihr Militär in Alarmbereitschaft versetzte (3). Die Krimhalbinsel ist für Rußland von strategischem Interesse weil dort in Sewastopol zahlreiche Kriegsschiffe und auch die Atomuboote (!) lagern.

Der Westen ist unterdessen „not amused“ und alle G8-Staaten außer Russland haben den G8 Gipfel in Sotschi abgesagt (4).

Da beide Seiten sich bislang unnachgiebig zeigen ist eine weitere Eskalation der Krise zu erwarten, bis hin zu einem möglichen Krieg. Ob es bis zu einem Krieg kommt ist natürlich nicht exakt abzuschätzen, aber die Halsstarrigkeit beider Seiten garantiert mindestens, dass es keine einfache Lösung geben wird. Russland wird sich nur sehr ungern wieder aus der Ukraine zurückziehen aufgrund Drohungen des Westens, weil die Russen sich somit – wieder einmal- als die Schwächeren sehen müssten was ihnen gar nicht liegt. Die neue ukrainische Regierung dagegen kann es nicht hinnehmen, dass ihre terretoriale Integrität von Russland durchlöchert wird. Ein echtes Dilemma.

Handlungsempfehlung:

Man sollte die nächsten Wochen russische Aktien wie Gazprom und Lukoil fast wahllos shorten. Auch deutsche Aktien aus dem DAX kann man shorten, da die deutschen Börsen immer besonders flatterig auf internationale Krisen reagieren....